Gemüse - Frostschutz

 


Für die wenigen Kulturen die sich noch auf unserem Gemüsegarten befinden, sollten wir auf guten Frostschutz achten. Sprossenkohl, Grünkohl und Winterporree wurden hoffentlich noch einmal angehäufelt. Das dient dem Frostschutz und beim Porree wird dadurch auch der weiße, wertvolle Schaft, verlängert. Feldsalat und Spinat ist mit Fichtenreisig abzudecken. Der große Vorteil von Fichtenreisig liegt darin, dass man bei frostfreiem Wetter noch ernten kann und die Nadeln bei wärmeren Temperaturen abfallen, wodurch dann Licht zu den Pflanzen kommt. Grünkohl muss vor der Ernte einem Frost ausgesetzt sein, damit die in den gekrausten Blättern eingelagerte Stärke in Zucker umgewandelt wird. Nur dadurch erhält er den guten Geschmack und es gibt beim Verzehr keine blähende Wirkung mehr.

 

Gefrorener Kohl ist druckempfindlich und sollte daher in einem kalten Raum nur langsam aufgetaut werden. Ist dieser bei der Ernte noch keinem Frost ausgesetzt gewesen, können Sie die Blätter zwei Tage in das Gefrierfach legen, um denselben Effeckt zu erzielen. Grünkohl wird gerne zu deftigen Fleischspeisen serviert, denn dabei werden die fettlöslichen Vitamine ausgenützt. Artischocken sind ebenfalls gegen Frost zu schützen. Manche nehmen dazu Laub mit Fichtenreisig oder graben ihn aus und überwintern diesen im Haus. Rucola ist so vielseitig verwertbar und könnte auch am Fensterbrett angebaut werden. Gesät wird das Saatgut ca. 5mm tief in Reihen und die Samen werden nur locker mit Erde abgedeckt. Auch leichter Frost tut der Pflanze nichts. Wer auf abgeernteten Beeten Winterbegrünung angebaut hat, Winterroggen, Phacelia, Feldsalat oder Spinat, sollte, außer Ernte von Feldsalat und Spinat alles lassen wie es ist, denn dadurch ist der Boden von dem Winterroggen, oder den abgefrorenen Teilen bedeckt und verhindert so eine Erosion des Bodens.

 

In den stillen Tagen des Dezembers gehen die Gedanken öfter als sonst zurück, wie es denn war, das zu Ende gehende Gartenjahr. Positive Denker erinnern sich mehr an jene Gemüse, die besonders gut geraten sind. Bei mir war es vor allem die reiche Brokkoliernte. Negative Denker wissen meist nur, was nicht entsprechend funktionierte. Das Jahr war schon von extremen Wetter, da es nach den Eismännern noch einmal Frost gab. Dann wechselten sich Regen- und Hitzeperioden ab. In den meisten Gegenden war jedoch die Ernte trotzdem zufriedenstellend. Die Gedanken gehen jedoch auch voraus, damit wir Fehler im nächsten Jahr ausmerzen. Freuen wir uns schon jetzt auf das neue Gartenjahr. Machen wir uns über Dinge, die wir nicht beeinflussen können, nicht zu viele Gedanken und freuen uns auf das kommende Weihnachtsfest. Kräuter aus wärmeren Gebieten wie Ysop, Rosmarin, Thymian, Gewürzsalbei und Weinraute müssen in unserer Gegend den Winter über geschützt werden. Besonders in Frostperioden ohne Schneedecke ist es wichtig, die Pflanzen mit Laub zu schützen und gegen Verwehen mit Fichtenreisig abzudecken. Schwarzwurzeln sind winterhart und halten sich im Boden besonders frisch. Um Schwarzwurzeln den ganzen Winter über zu ernten, decken wir die Pflanzen ab.

 

Wer Topinambur in seinem Garten hat, darf immer nur für eine kurze Zeit ernten und dann wieder gegen Frost schützen. Dadurch hat man den ganzen Winter die Knollen, die Inulin enthalten und dadurch für Personen mit Zuckerproblemen sehr wertvoll sind. Lagergemüse sollte mindestens einmal wöchentlich überprüft werden. Angefaultes oder sonstig krankes Gemüse sofort aussortieren. Bei Temperaturen von 0-1 Grad C gibt es die geringsten Verluste. Bei kühlen, aber frostfreien Wetter öfters lüften. Um Abwechslung zum Lagergemüse zu erreichen und um zu mehr Vitaminen zu kommen, wäre eine Kultur mit Sprossen oder Keimen gut. Im Handel gibt es ein reiches Sortiment von Samen und Keimschalen. Natürlich können auch andere Schalen oder Behälter verwendet werden. Dazu legt man in die Keimgefäße zwei oder drei Lagen von einer Küchenrolle und gibt so viel Wasser hinein, dass die Samen etwas im Wasser liegen. Dann wird das Anzuchtgefäß mit den Samen abgedeckt, um die Austrocknung zu verlangsamen. Bei Zimmertemperatur erfolgt die Keimung innerhalb weniger Tage. Wenn das Wasser aufgesaugt ist, dürfen die Samen nicht mehr im Wasser liegen, doch darf auch das Papier nicht austrocknen. Ganz besonders eignen sich dazu Samen von Kresse. Kresse wird von Kindern sehr gerne auf belegte Brote gegessen oder für Salate und Suppen verwendet. Bekannt für solche Kulturen sind Kresse, Sojasprossen, Sonnenblumen Senf und andere. Die Keime werden zu Salaten, Gemüseplatten, Fleisch- und Fischgerichten beigemengt, können aber auch roh gegessen werden. Auch an das Treiben von Chicoree sollte man denken. Unter Schonung der Herzknospen entfernt man die Blätter der Chicoree- Pflanzen und kürzt die Wurzeln auf etwa 15 bis 20cm ein. Treiben kann man die Wurzeln mit oder ohne Deckerde. Bequemer ist die Treiberei mit Deckerde.

 

Für die eigene Treiberei im Haushalt wird man nur kleine Behälter zur Verfügung haben. Auf den Boden der Behälter 2 bis 5 Hände voll Torf und eine handbreit hoch Wasser geben und nicht austrocknen lassen. Nach vier bis fünf Wochen haben sich die Sprosse gebildet. Die Behälter müssen jedoch in einem völlig dunklen Raum bei ca. 15 bis 18 Grad C aufgestellt werden. Haben sich dann maiskolbenähnliche Sprosse entwickelt (diese sind dann etwa 20cm lang und 4 bis 5cm breit), werden die „Pfeifen“ von den Wurzeln abgeschnitten. Sie sind wertvoll und fertig für die weitere Verarbeitung in er Küche. Rettich ist ein Tipp für Hustensaft bei Hals- und Hustenbeschwerden. Dazu nimmt man einen großen schwarzen Rettich und schneidet den Kopf ab. Mit einem scharfen Löffel höhlt man das Innere des Rettichs aus, wobei man achtet, das die Außenhaut nicht beschädigt wird. Unten macht man ein kleines Loch mit einem Zahnstocher, damit später der Saft durchsickern kann. Dann befüllt man den Rettich mit braunem Kandiszucker, dem man einen Teil vom ausgehöhlten Rettich beimengt. Dann stellt man den Rettich auf ein Glas, damit der entstandene Saft hinein tropft und gibt den abgeschnittenen Kopf wieder darauf. Wenn sich der Kandiszucker aufgelöst hat, ist der Rettich schon sehr geschrumpft und wird entfernt.

 

Der gewonnene Sirup wird löffelweise eingenommen, wodurch sich das Problem schnell und biologisch löst. Was ist uns heuer gut gelungen oder wo haben wir Fehler gemacht? Darüber sollte man noch einmal nachdenken und alles was gut gelungen ist wieder so machen, jedoch Fehler ausmerzen. Waren Sie mit der heurigen Ernte zufrieden und haben Sie genug geerntet, machen sie es im nächsten Jahr genau so. Wenn von bestimmten Gemüse zu wenig war, planen wir im kommenden Jahr mehr ein. Natürlich hat heuer auch das Wetter, sehr zu unserem Leid, mitgespielt.